Skip to main content

Ist norwegischer Zuchtlachs nachhaltig?

Jede Lebensmittelproduktion hat einen Fußabdruck und hinterlässt gewisse Spuren in der Umwelt. Doch glücklicherweise ist unser norwegischer Zuchtlachs dank kontinuierlicher Verbesserungen und Innovationen eine der nachhaltigsten tierischen Proteinquellen überhaupt.

Als weltweit führende Lachszuchtnation, die mehr als die Hälfte des weltweit verzehrten Zuchtlachses produziert, wissen wir, was wir tun, und nehmen unsere Verantwortung bei der Fischhaltung und Nahrungsmittelerzeugung ernst. Wir glauben, dass Nachhaltigkeit kein Ziel ist, das man irgendwann erreicht: Nachhaltigkeit bedeutet vielmehr, sich ständig um Verbesserungen zu bemühen und Herausforderungen zu meistern.

Seit Beginn der modernen Aquakultur in Norwegen vor über 50 Jahren haben unsere Lachszüchter die Grenzen des Möglichen immer wieder neu definiert und dabei viel gelernt. Die norwegische Lachszucht gilt als Vorreiter der stetigen technologischen Weiterentwicklung in der modernen Lebensmittelproduktion. Das bedeutet nicht nur, dass es uns gelingt, immer mehr Lachs zu produzieren, sondern auch, dass wir dies auf verantwortungsvolle und nachhaltige Weise tun.

Was Nachhaltigkeit für uns bedeutet

Nachhaltigkeit ist mehr als nur der CO2-Fußabdruck. Eine nachhaltige Industrie befriedigt unsere gegenwärtigen Bedürfnisse, ohne die Chancen künftiger Generationen zu beeinträchtigen. Wir benötigen neben den natürlichen Ressourcen auch soziale und wirtschaftliche Ressourcen.

FOTOLinn Røkenes

Norwegische Lachsproduzenten führen den Coller FAIRR Protein Producer Index an – ein hervorragender Beleg dafür, dass die Aquakultur in Norwegen in allen Phasen der Produktion nach den besten Praktiken strebt. Der Bericht untersucht, wie die weltweit größten börsennotierten Hersteller von Fleisch, Milchprodukten, Fisch und Meeresfrüchten bei verschiedenen Risikofaktoren in Bezug auf Nachhaltigkeit abschneiden.

Die weitestgehende Vermeidung des Einsatzes von Antibiotika bei der Lachszucht ist eines der erfolgreichen Paradebeispiele, die in dem Bericht genannt werden.

 

Warum norwegischer Zuchtlachs gut für Sie – und für die Zukunft der Ernährung ist

Die ständig wachsende Weltbevölkerung stellt eine enorme Belastung für unsere derzeitigen Systeme der Lebensmittelproduktion dar. Nach Prognosen der Vereinten Nationen werden wir 70 Prozent mehr Nahrungsmittel produzieren müssen, um im Jahr 2050 den Bedarf an Nahrungsmitteln zu decken. Fest steht: Der Fischerei- und Aquakultursektor ist der Schlüssel zu einer sicheren Zukunft für alle. Als eine der größten Fischfangnationen der Welt hat Norwegen eine besondere Verantwortung, nachhaltige Praktiken in der Fischproduktion zu fördern und zu entwickeln.

Norwegen betreibt seit mehr als 50 Jahren Lachszucht, die sich innerhalb dieser Jahrzehnte immens weiterentwickelt hat: von einfachen Netzkäfigen bis hin zu den heutigen High-Tech-Fischfarmen. Es bleibt ein ständiger Prozess, Herausforderungen zu meistern und neue Lösungen zu finden, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern, die Erträge zu steigern und das Wohlergehen der Fische sicherzustellen.

Die norwegische Aquakultur-Technologie wird in die ganze Welt exportiert und unterstützt so Innovationen und eine nachhaltigere Fischzucht in anderen Ländern. Unser Bestreben, die verantwortungsvolle Nutzung der Meere zu fördern, wird von höchster Ebene geleitet: Der norwegische Ministerpräsident ist Vorsitzender des Ausschusses für nachhaltige Meereswirtschaft.

CO2-Fußabdruck von norwegischem Lachs

Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist die Grundlage aller unserer Maßnahmen rund um verantwortungsvolle Lachszucht. Dabei geht es nicht nur um den CO2-Fußabdruck – aber er ist natürlich wesentlicher Teil unserer Bemühungen.

Norwegischer Zuchtlachs ist eine sehr ressourceneffiziente Art der Tierhaltung, d. h. der Bedarf an Wasser und Futter zur Erzeugung von essbarem Fleisch ist geringer als bei den meisten anderen tierischen Proteinquellen. Heute benötigen wir nur noch ca 1,15 kg Futter zur Herstellung von 1 kg Lachs . Hinzu kommt der sehr geringe Bedarf an Frischwasser und Produktionsfläche. Damit nimmt Lachs den Spitzenplatz beim CO2-Fußabdruck ein, wenn man tierische Proteinquellen vergleicht.

FOTONSC

Eine Mahlzeit aus norwegischem Zuchtlachs hat einen weit geringeren CO2-Fußabdruck als Rind- oder Schweinefleisch. Wenn Sie täglich Lachs essen, ist Ihre Klimabilanz immer noch besser, als wenn Sie nur einmal in der Woche Rindfleisch zu sich nehmen.

Unser Engagement für Nachhaltigkeit geht jedoch noch weiter. Die sorgfältige Auswahl der Quellen des Fischfutters gehört ebenso dazu wie die Art der Pflege unserer Fische. Konstant arbeiten wir daran, Fische am Entweichen zu hindern, um die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.

 

Umweltverträglichkeit

Wie die meisten Lebensmittelproduktionen hat auch die norwegische Aquakultur-Industrie einen ökologischen Fußabdruck. Auf lokaler Ebene entstehen Emissionen durch Futtermittelabfälle und Fäkalien unter den Fischfarmen.

Aus diesem Grund werden in Norwegen die Meeresböden unter allen Fischzuchtbetrieben regelmäßig Umweltinspektionen durch unabhängige Dritte unterzogen. Diesen Inspektionen zufolge weisen mehr als 90 Prozent aller Fischzuchtbetriebe in Norwegen gute oder sehr gute Umweltbedingungen auf. Alle Aquakultur-Betriebe in Norwegen sind gesetzlich verpflichtet, nach jedem Bewirtschaftungszyklus einen Stilllegungszeitraum einzuhalten. Dadurch wird eine Erholungsphase für den natürlichen Meeresboden ermöglicht.

Schutz von Fisch, Fauna, Fischern und Fischerinnen

Fisch ist für die norwegische Wirtschaft von zentraler Bedeutung, und Lachs ist eine der wichtigsten Arten. Deshalb geht es uns bei unseren effizienten und umweltverträglichen Zuchtmethoden nicht nur darum, ein gesundes Nahrungsmittel zu liefern, sondern auch um unsere eigene Wirtschaft. Wir wollen sicherzustellen, dass unsere Lachsfarmen für künftige Generationen produktiv bleiben, Arbeitsplätze bieten und den ländlichen Gemeinden entlang unserer langen Küste als Lebensgrundlage dienen. Zum Vergleich: In Norwegen entfielen von 69 Mrd. NOK (knapp 7 Mrd. EUR), die die Aquakulturindustrie 2019 zum norwegischen Bruttoinlandsprodukt beisteuerte, 33 Mrd. auf die Zulieferindustrie.

Die Zahl der Arbeitsplätze im Aquakultur-Sektor ist mit der Weiterentwicklung der Branche in Norwegen stetig gestiegen. Zwischen 2016 und 2018 nahm die Zahl der Beschäftigten in der Aquakultur-Industrie um 28 Prozent zu, heute arbeiten dort rund 8.300 Personen. Für jeden Arbeitsplatz in der Produktionskette werden im Durchschnitt drei weitere Arbeitsplätze in den unterstützenden Wertschöpfungsketten geschaffen. (Daten aus der SINTEF-Wertschöpfungsstudie über Fisch und Meeresfrüchte aus Norwegen 2004–2019; nur Norwegen.)

Nachhaltigkeit in der Lieferkette – und darüber hinaus

Verantwortungsvolle Fischzucht endet nicht an den norwegischen Grenzen: Als weltgrößter Produzent von Zuchtlachs haben wir viel unternommen, um die ökologischen Auswirkungen der Branche noch weiter zu reduzieren – und wir wollen auch andere dazu bewegen, dasselbe zu tun.

Die Ernährung unserer Lachse ist eine sich ständig weiterentwickelnde Wissenschaft. Durch die Verwendung nachhaltiger Zutaten wie Algen und Insekten eröffnen sich schon in naher Zukunft neue Wege.

 

FOTONSC

Für das gesamte Soja im norwegischen Lachsfutter werden seit Jahren keine Waldflächen mehr gerodet – wir arbeiten nur mit zertifizierten Lieferanten zusammen. 2021 kündigten die norwegischen Farmer und Futtermittelhersteller an, noch einen Schritt weiterzugehen und kein Soja mehr von Lieferanten zu kaufen, die neben entwaldungsfreiem Soja zusätzlich Soja verkaufen, für das Waldflächen abgeholzt werden. Unser Futter ist nicht genetisch verändert und frei von Antibiotika. Alle Zutaten, die aus dem Meer kommen, stammen aus nachweislich nachhaltigen Quellen und werden streng auf unerwünschte Stoffe kontrolliert

Wir machen die Branche nachhaltiger

Norwegen war die erste – und ist bis heute die bedeutendste - Nation, die die Zucht von Atlantischem Lachs in großem Stil aufgezogen hat. Wir sind auch heute noch Pioniere der Branche: Jedes Jahr investieren wir Millionen norwegischer Kronen aus einem eigenen Forschungsfonds, um die Effizienz unserer Betriebe und das Wohlergehen unserer Fische zu verbessern. Wir haben aus Fehlern gelernt und suchen weiterhin nach Lösungen für die Herausforderungen.

Wir wissen zwar, dass norwegischer Lachs die Welt nicht retten wird, aber er ist ganz sicher ein wichtiger Teil der Lösung des Welternährungsproblems – zum einen als nachhaltige, schmackhafte und nahrhafte Proteinquelle, zum anderen jedoch auch als Vorbild für eine Industrie, die verantwortungsvolle Aquakultur-Praktiken und technologische Innovationen fördert. So ermöglichen wir weltweit den Übergang zu nachhaltigeren Systemen der Nahrungsmittelerzeugung.